Freiheit, die ich meine
Freiheit die ich meine, die mein Herz erfüllt,
Komm mit deinem Scheine, süßes Engelsbild!
Magst du nie dich zeigen der bedrängten Welt,
|: führest deinen Reigen nur am Sternenzelt? :|
Auch bei grünen Bäumen in dem lustgen Wald
unter Blütenträumen ist dein Aufenthalt.
Ach, das ist ein Leben, wenn es weht und klingt,
|: wenn dein stilles Weben wonnig uns durchdringt! :|
Wenn die Blätter rauschen süßen Freudesgruß,
wenn wir Blicke tauschen, Liebeswort und Kuß.
Aber immer weiter nimmt das Herz den Lauf,
|: auf der Himmelsleiter steigt die Sehnsucht auf. :|
Wo sich Gottes Flamme in ein Herz gesenkt,
das am alten Stamme treu und liebend hängt;
wo sich Männer finden, die für Ehr und Recht
|: mutig sich verbinden, weilt ein frei Geschlecht. :|
Freiheit, die ich meine, die mein Herz erfüllt,
komm mit deinem Scheine, süßes Engelsbild!
Freiheit, holdes Wesen, gläubig, kühn und zart,
|: hast ja lang' erlesen dir die deutsche Art. :|