Die Liedarchäologen

Zeitreisen durch die Geschichte

O wag´ es doch nur einen Tag

mit Georg Herwegh vom Vormärz bis ins Kaiserreich

 

Diese musikalisch-literarische Zeitreise führt an Texten von Georg Herwegh (1817-1875) zu zentralen Ereignissen des 19. Jahrhunderts. Dabei konnte auf einige bereits vorhandene Vertonungen zurückgegriffen werden, andere Lieder konnten rekonstruiert werden, wieder andere Texte habe ich selbst vertont. Georg Herwegh nimmt in allen Epochen der Zeitreise eine konsequent republikanische Haltung ein und kommentiert mit seinen Texten äußerst wortgewaltig die politischen Ereignisse seiner Zeit.  

Die Zeitreise beginnt in der Phase des Vormärzes, in der Herwegh in der Tradition eines Georg Büchner mit seinem Werk "Gedichte eines Lebendigen" fast über Nacht zum gefeierten politischen Dichter wird. Von Heinrich Heine als die "eiserne Lerche" bezeichnet versucht Herwegh als "Dichter mit dem Säbel" seine Überzeugungen während der Revolution von 1848 gewaltsam durchzusetzen, indem er sich mit seiner "Demokratischen Legion" dem Heckerzug anschließen möchte, jedoch dabei militärisch ohne Bedeutung bleibt. Seine Enttäuschung über das Scheitern der Revolution drückt Herwegh durch deutliche Kritik an der Unentschlossenheit vieler Zeitgenossen aus, zudem thematisiert er auch die soziale Not. Auch nach der Revolution will sich Herwegh mit der preußischen Vorherrschaft und dem neuen Kaiserreich nicht abfinden und bleibt Zeit seines Lebens der Gesinnung seiner Jugend treu.

Durch die biographische Orientierung sucht diese Zeitreise den Zugang zum 19. Jahrhundert aus der Perspektive der Literatur. Der geschichtliche Kontext der Lieder erschließt die Texte Herweghs und vermittelt gleichermaßen Kenntnisse und Gespür für die Epochen des 19. Jahrhunderts. Zugleich wird an vielen Stellen die Aktualität der Auseinandersetzungen deutlich. Daher eignet sich diese Zeitreise besonders zur Verdeutlichung von Aspekten des Deutsch- und Sozialkunde-/Politikunterrichts.

 

 

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