Trinklied für Brüder der Franken
Nun jubelt, ihr Brüder, Vernunft hat gesiegt,
seht wie Despotismus in Stäubgen zerfliegt
eh Frankreich uns gab die vortrefflichen Lehren,
dass Menschen nicht Sklaven von Königen wären
da drückten die Fesseln der Knechtschaft so sehr:
nun sind sie nicht mehr!
Dort saßen sie ewig auf goldenem Throne
und spielten zum Spaße mit Zepter und Krone
verschenkten Millionen an gierge Mätressen
und Adel und Pfaffen zerfleischten indessen
die Rücken der Bürger und Bauern gar sehr:
doch das ist nicht mehr
Denn mutig und kraftvoll, des Spaßes nun satt
erhob sich der Franke zur edelsten Tat
von keinem der adligen Herren geleitet,
von keinem einsegnenden Priester begleitet
gings über die greus Bastille nun her:
da war sie nicht mehr
Das hörten Despoten von nah und von fern,
sie hätten die Freiheit gefesselt so gern
sie kamen zur Pillnitzer Liga zusammen
und wollten die Freiheit vom Erdball verbannen
allein es geschah nicht, die Drohung blieb leer:
wenns immer so wär
Der Ritter von Braunschweig mit Roß und mit Mann
der rückte zum Umsturz der Freiheit heran
Er drohte, er tobte, wollt alles verschlingen
und durch Manifeste den Franzmann bezwingen
doch dieser stellt lächelnd und kalt sich zur Wehr:
da ging es nicht mehr
Drum lebe der Franzman ihr Brüder trinkt aus
und opfert ein Gläschen zum festlichen Schmaus
der Freiheit, zu der uns Frankreich befreiet
und hohes Gefühl unsres Werts uns verleihet
und wünschet im Stillen, wenns Glas ist leer:
wenns hier auch so wär.